2012 Korsika – wir sind reif für die Insel

wir Beide

Am 29.4.2012 werden wir uns über den Brenner Richtung Italien absetzen um dann 3 Tage später auf Korsika zu stranden. Machen da einen kleinen Rundtrip. Das Buchen von Hotels ist ein langwieriges Unterfangen.
Die Franzosen die spinnen – würde Asterix sagen. Die wissen nicht was Trivago ist. Erstaunlich das die schon vernetzt sind.
Auf Korsika werden wir an der Ostküste Richtung Süden beginnen und dann den Rest unsicher machen.

17.03. Nach 2 Wochen schweißtreibender Internetrecherche 8 Hotels und zwei Fähren gebucht. Eigentlich könnte es losgehen. Schnell noch tanken und die Schlübbor einpacken….

22.4. Vielleicht fahren wir doch nicht. Hier soll es wärmer werden als auf der Insel.
Im Mai sind mit Temperaturen um 22 Grad zu rechnen.
Badesachen brauche ich als bekennender Warmduscher nicht mit zunehmen.

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29.04.2012

Sind früh nach einem ausgiebigen Frühstück ganz relaxt gestartet und fast ohne Zwischenfälle gegen 15:00 Uhr in Bozen gestrandet.
Der einzige Bolzen den wir verschossen hatten war wieder einmal ein Mautsystem. Diesmal dies von Italien. Wir fahren an ein Mauthäuschen ran, aber keiner der drin sitzt.
Ich suche den Rückwärtsgang, als uns plötzlich ein Kassenbon auffällt, welcher aus einem Automaten lugt. Wir dachten das wird billig, den hat bestimmt einer vergessen.
Wir ziehen das Teil aus dem einarmigen Banditen und die Schranke geht auf. Bezahlt wird hier aber erst beim verlassen der Autobahn – heul.
Haben in Bozen noch einen Abstecher auf die Weinstr. gemacht und dabei den historischen Ort St. Pauls entdeckt. Kleinen Rundgang unternommen und Kaffee + Wein geschlürft.
Im Anschluss zu unserer Pension nach Steinegg auf ca. 900m gefahren.
17 Serpentinen nach oben (meine Tochter erinnert sich bestimmt heute noch an jede).
Das Quartier erreicht und Wirtin kommt uns entgegen und sagt, dass sie mich verwechselt hat.
Sie dachte ich bin der, welcher immer mit einem Mann kommt (Kacke jetzt ist es raus).
Fazit sie hatte nur ein winziges Zimmer mit einem Bett, in welchen meine Oberarme Platz gefunden hätten. Marion sollte im Zimmer vom Sohn schlafen – nu so haben wir aber nicht gewettet. Aber in den Bergen wird sozialistische Hilfe groß geschrieben und wir sind in einer 3 Sterne Herberge untergekommen für das gleiche Geld und wesentlich besserer Ausstattung und Ausblick
Also alles gut.

30.04.2012

Sind heute am frühen Nachmittag in Florenz eingetrudelt. Das Navi spielt mit. Unsere Unterkunft ist etwas ausserhalb vom Stadtzentrum.
Nun zu den Daten: Temperatur ca 22Grad – Diesel 1,70 und Benzin 1,88.
Also Jungs und Mädels in old Germany ganz ruhig bleibem, denn es ist noch Luft nach oben.
Sind noch auf den Plazza Michelangelo gefahren, wo man eine schöne Aussicht haben soll. Aber keinen Parkplatz gefunden. Und wieder mal meinte es der Zufall gut mit uns. Haben einen Haken geschlagen und sind auf dem San Miniato al Monte gelandet. Das ist der höchste Punkt der Stadt mit einer schönen Kirche, einem einzigartigen Friedhof und mehreren Friedhäusern. Die Friedhäuser (Urneneinschübe in mehrern Etagen) sind bestimmt 3,5m hoch und die Besucher die ihre Hinterblieben besuchen wollen müssen für die oberen Etagen eine Leiter anstellen, welche am Eingang steht. Von da oben hat man auch eine ganz tolle Aussicht (ich meine natütlich nicht den von der Leiter) – wenn es nicht regnet.
Haben den caotischen Straßenverkehr bestens gemeistert und uns dem rüpelhaften Verhalten super angepasst.
Sind dann in ein Nachbarort gefahren und haben bei Sonnenschein noch 2 Pizzen im Freien verputzt. Das gute an Italien ist, es ist egal ob du deutsch oder englich sprichst. Die verstehen beides nichts.
Morgen ist Innenstadt von Florenz angesagt. Etwas mulmig ist uns schon, da morgen der 1.Mai ist. Hauptsache die nehmen den Kampftag nicht wörtlich und es läuft ruhig ab.

Italien

01.05.2012

Bei strahlendem Sonnenschein heute morgen munter gewurden. Das sollte jedoch nicht so bleiben. Sind mit dem Auto in die Innenstadt und konnten es in einem Parkhaus unterstellen. Als wir an D E R Brücke in Florenz angekommen waren, setzte der Regen ein. Na was solls es war ja warm. Haben uns die wunderschöne Altstadt angesehen und sind auf den Turm Campanile di Giotto gestiegen. Dies ist der linke Turm vom obigen Bild. Der Aufstieg und die Aussicht in 84 m Höhe ist atem(be)raubend. 414 Stufen, das reicht für eine Woche – mehr Fitness brauchen wir nicht.
Haben dann einen SPAR-Markt endeckt, wo wir unser Abendessen gesichert haben. Der SPAR heisst hier SPAR weil man vor dem Einkauf drauf sparen muss.
Aber wir müssen da locker bleiben. Sind nach 4h langsam zurück zu D E R Brücke Florenzens (ob das richtig ist?).
D E R Brücke ist die Ponte Vecchio, auf welcher jede Menge Juwliergeschäfte zu finden sind. Aber dafür war jetzt kein Geld mehr übrig.

Brücke

Wenn man es schafft mal etwas abseits vom Touristenstrom zu laufen, überkommt einen dann doch der Hauch vergangener Tage dieser fantastischen Stadt.
Bei Ankunft im Hotel strömender Regen und Gewittergrollen. Hier tobt sich der Zeus an uns aus. Haben unser SPARmenü eingenommen und sind in unsere 4m gehüpft… und wieder aufgestanden, da es sich das Männel da oben doch anders überlegt hat. Bei Sonnenschein noch einen schönen Spaziergang durch geheime Pfade an der Arno (Fluß) gemacht und auf der Terasse unsere Rester gemumpelt.

Kurzinfo – auf ganz Korsika ist kein Handyempfang. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mein Ladekabel vergessen habe.
Also alle guten Nachrichten über den Blog, per Email oder über Fazebuch.
SMS an alle Handys von Marion gehen auch. Die schlechten Infos lasst stecken, denn ich habe Urlaub.

02.05.2012

Sind heute früh gegen 9.00 Uhr in Florenz Richtung Fähre aufgebrochen.
Noch mal eine Caosfahrt durch Florenz gemacht. Marion ist mindestens 10 Tode gestorben.
Ich weiß gar nicht warum. Der Bus z.B. auf ihrer Seite hatte noch nicht mal die Außenspiegel gestreift. Und Mopeds passen links und rechts zwischen denn Autos durch.
Auf der Landstraße exakte 94km/h gefahren und die Einheimischen mörderisch ausgebremst.
Na den werde ich deutsche Ordnung beibringen.
Haben in einer Stadt zwischen drin halt gemacht, welche sich anmaßt unser Bildungssystem zu beurteilen und sind dabei nicht mal in der Lage einen Turm gerade hinzustellen.
Sind von da aus Richtung Fähre nach Livorno gedüßt.
Hat alles problemlos funktioniert. Sitzen hemdsärmlig in Liegestühlen mit einem Trink auf den Sonnendeck, haschen Pigmente und dösen vor uns hin.

Ferry Korsika

Und schon ist Korsika nach 4h Überfahrt in Sicht. Da haben die Franzosen ja ein gewaltiges Teil hingesetzt. Sah auf der Karte viel kleiner aus.
Navi angewurfen, Adresse reingehämmert und ab geht er wieder – hoch in die „Dolomiten“ von Korsika. Straßen teilweise satte 2,50m breit und ein Auto parkte auch schon im Abhang. Alles gut gegangen und Pension nach dem zweiten Fragen auf französisch gefunden. Zimmer ist auch blos 3m breit, aber nach hinten ist Luft. Haben an Heike und Pierre gedacht – ihr hättet hier auch eure Freude. Kleinen Rundgang im 50 Seelen Dorf gemacht und natürlich Rotwein gebechert.

03.05.2012

Beim Frühstück unsere Wirtin gelöchert wegen ein paar Geschichten, welche uns interessieren.
Die Sprache ist ja hier nicht unser Ding – also Küchenmesser genommen, Hammer mit Hand gemiemt und dazu ein lautes Bing, Bing, Bing. Das steht im deutschen für Messerschmiede. Korsika ist bekannt für die einheimischen Messerschmieden. Sie war ganz nett und hat sofort für uns einen Termin mit einer Schmiede vereinbahrt. Die nächste korsische Spezialität hatte sie sofort übersetzen können. Knch, Knch heißt überzetzt grunz grunz. Hier auf Korsika sind viele Bauerngehöfte in der Vergangenheit geschlossen und die Schweine ihrem Schiksal überlassen wurden. Diese Viecher rennen jetzt als Wildschweine in der Gegend rum und sind hier kulinarisch der Renner.
Haben uns dann auf den Weg gemacht zur Messerschmiede. Uns wurde alles erklärt. Die Teile werden echt noch in ein Mann Betrieben hergestellt. Haben auch eins erstanden. Da sich die Haare auf meinem Unterarm nicht richtig entfernen liessen, hat der Meister das Messer noch mal nachgeschliffen und bei sich ausprobiert – er hatte einen nackschen Unterarm nachher.
Im Programm stand heute die Umrundung des „Nordkaps“ an. Sind da zum Meer gefahren. Da wir 2 Tage gespart hatten, wollten wir im Spar einkaufen gehen. Haben noch mehr gespart das diese Einkaufsstelle wegen Reichtum geschlossen hatte. 2,5h Mittagspause sollten wir bei uns auch einführen. Das Einsparegebnis war nur temporär, da wir dann das Geld in einem Delikatessgeschäft umgesetzt haben.
Das Kap soll entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren werden. Also mussten wir auf die andere Seite fahren, wo noch mehr Meer war. Uns wurde auch klar warum. Man fährt die ganze Zeit an einer fantastischen Steilküste entlang, wo man wunderschöne kleinste Ortschaften sieht, welche an den Fels gesetzt wurden sind. Marion schrie zwischen drin sogar entgegen ihrer ordentlichen Manieren mal laut auf „verdammte Schei… sieht das schön aus“. Bildlich kann man das gar nicht festhalten.
Haben unterwegs noch einen Stop am Mittelmeer eingelegt und den erstanden leckeren Halbwildschweinschinken, Käse und Oliven mit Brot geknabbert. So gestärkt ging der Rundkurs weiter. Marion hat Angst vor den Franzosen. Kaum war einer von denen hinter uns, beschleunigte sie das Auto spürbar. Und dann noch jede Menge Serpentinen. Ich dachte das vorhin vertilgte Schwein schaut mich noch mal von außen an. Na irgendwie sind wir nach weiteren Pausen wohlbehalten zu Hause im 3 Häuser Dorf Vallecalle angekommen.
Für 160 km effektive Fahrzeit ca. 5h

Auf Grund von Unklarheiten zum Schreiben von Kommentaren (keine Angst Veronika ich nenne keine Familiennamen, Danke für die SMS) – unter dem Blog auf Kommentar gehen und ich schalte diesen dann eventuell frei.

04.05.2012

Zum Frühstück wieder viel Spaß mit unserer Wirtin gehabt. Habe auf Grund von sprachlichen Unzulänglichkeiten, eine Pantomiemenvorstellung vom Feinsten gegeben.
Unser Ziel war heute Bocognano, was fast im Mittelpunkt der Insel liegt.
Die Fahrzeit lt. Navi 1,5h – wir haben aber über 3h gebraucht. Sind über einen Pass in ca. 1400m Höhe gefahren. Die Straßen sind saueng und haben keine Leitplanken. Wenn dann nach einer Stunde Fahrzeit mal ein Auto entgegen kommt, dann rutscht das Herz in die Buxen. Man kann allerdings bei diesem Schneckentempo die Landschaft richtig genießen und Leute ganz oben gibt es noch Schnee.
Am Ziel angekommen war unser heutiges Highlight greifbar nah – ein Wasserfall von ca. 70m Höhe. Also haben wir uns auf die Hufe gemacht um den Teil noch ein ganzes Stück näher zu kommen. Hat sich echt gelohnt. Das Ding ging mit ganz schön Getöns den Felsen runter.
Unterwegs haben wir auch die berühmten Halbwildschweine gesehen. Aber die hatte man schon wieder kaserniert. Etwas später jedoch rannten freilebende Spanferkel über die Straße. Hmm leggooor – da tropft mir gleich der Zahn. In den nächsten 10 Tagen stehen diese Dinger auf alle Fälle mit auf der Speisekarte.

05.05.2012

Heute waren wir die ersten in diesem Jahr, welche zum Frühstück die Terrasse eingeweiht haben. Sind nach dem auschecken noch zu einem Wasserfall in die Berge gefahren. Und dann ging es Richtung Meer. Hier einen kleinen Seitenweg entdeckt, welcher das Navi nicht kannte und fast bis zum „Kanten“ gefahren. Schnell noch unsere sieben Sachen gepackt und durch die Macchia getigert und uns am Meer breit gemacht. Waren da die einzigen. Es war brutal heiß (wir denken um die 35 Grad) und haben uns im Sandstrand fast die Fußsohlen verbrannt. Marion war im Meer baden und ich habe es immer hin bis zur Hälfte geschafft. Wir Männer sind eben viel sensibler.
Sind dann Richtung unser neuen Unterkunft gefahren. Ich habe so langsam Angst, ob ich das Niveau der Pensionen weiterhin auf einen solchen Level halten kann. Sind jetzt ungefähr 600m hoch und haben ein Zimmer mit Meerblick. Das Haus ist im traditionellen Steinbaustil errichtet und steht in einer sehr schönen Gartenhanlage. Die Landschaft ist eigenartig. Es sieht aus, als hätte Obelix hier überall seine Hinkelsteine hingedonnert.
Eine Bemerkung zum Essen – die Preise sind deutlich höher als bei uns. Jedoch blühen unsere Geschmacksnerven richtig auf bei Schinken, Wurst und Käse . Die machen sogar besseres Brot als bei uns (das will was heißen) und selbst die Gurken haben Aroma.

06.05.2012

Heute haben wir wettertechisch den wahrscheinlich schlechtesten Tag erwischt.
Macht nichts, raus aus den Federn und gefrühstückt. Wie bereits bekannt ist Chef des englischen etwas mächtig und haben deshalb ohne Probleme einen Meter Brot nachbestellen können.
Haben dann einen Stadtbummel in Porto Vecchio gemacht. Waren auch wieder auf Nahrungssuche und sind deshalb über einen kleinen Markt geschlendert. Hätten wir uns noch mehr Zeit genommen, wären wir satt zum Nulltarif wieder heimgefahren. Narürlich haben wir etwas zum Essen erstanden und sind in den Hafen gefahren. Haben uns da auf einen Felsen breitgemacht und unser Mittag eingenommen (und ich ein 5min Nickerchen gemacht). Haben nachher einen der schönsten Strände Korsikas auf der vorgelagerten Halbinsel gesucht und nicht gefunden. Hatten aber auch gar keine richtige Lust weiter zu suchen, da ein ganz schöner Regen bis zum Abend eingesetzt hatte. So sind wir zu unserem Quartier durch Korkeichen – „Plantagen“ (der Kork für die Flaschenverschlüsse) zurückgefahren und haben einen Ruhigen gemacht.

07.05.2012

Heute ist Montag und das Wetter zeigt sich wieder von seiner guten Seite.
Unser Ziel heute Bonifacio.

Bonifacio (korsisch: Bunifaziu) ist eine Hafenstadt an der südlichen Spitze der französischen Mittelmeerinsel Korsika (Département Corse-du-Sud) mit 2919 Einwohnern (Stand 1. Januar 2009). Sie gab der Straße von Bonifacio genannten Meerenge zwischen Korsika und der 12 Kilometer entfernten Insel Sardinien ihren Namen.

Wikipedia

Diese Stadt ist ein echtes Highlight. Sind zuerst hoch Richtung Zitadelle und sind etwas durch die Stadt mit den sehr engen Gassen gestromert. Haben in einem winzigen Bäckergeschäft ein Baguette erstanden. Wir nehmen die französische Lebensart bereits an (siehe Foto).

Baguette

Aber jetzt ging die Post ab – die Treppe des Aragon – 180 und ein paar zerquetschte Stufen runter (oh Gott und die auch dann wieder hoch). Die Stufen sind höher und kürzer als normale. Bin zeitweise der Quere abgestiegen. Zum Glück sind wir fit wie ein Turnschuh. Sind dann weiter zur Kaserne der Fremdernlegion Légion Étrangère, wo hier noch um die 100 Mann stationiert sind. Natürlich wieder einen Friedhof auf der höchsten Stelle der Stadt angesehen und 2 Pflanzen mitgehen lassen (nur für Studien geborgt 🙂 )
Die Stadt auf dem Felsen bietet schon einen grandiosen Ausblick auf Hafen und Meer. Eine Schifffahrt zu den Grotten haben wir nicht unternommen, da starker Wellengang war und wir Angst um unser schönes Frühstück hatten.
Waren auch noch Mittagessen. Dieses war jeden Euro wert und glaubt uns es war nicht billig.
Sind im Anschluss noch mal an den Strand gefahren um nicht so weiß wie andere Urlauber zurück zu kommen (viele Grüße nach Trier).

08.05.2012

Marion hatte im Reiseführer noch einen kleinen Ausflug endeckt. Wir wollten auf den Wanderweg G20. Natürlich mit dem Auto. Der Start verlief allerdings alles andere als optimal. Sind weit nach oben gefahren, als die angezeigte Reichweite im Auto auf 20km absackte. Also wir kehrt und nach unten gerollt (plötzlich waren es 50km) und erst mal getankt und das war gut so. Wir hätten sonst mit Kanister am Straßenrand gestanden. Noch einmal das selbe Spiel und hoch.
Die Radfahrer die wir gesehen haben, hatte schon zu viel Sonne getankt. Die fahren mit dem Rad auf dem Berg nach oben und lassen sich dann mit dem Auto nach unten kutschieren. Ich würde das 100% anders herum machen.
Oben angekommen endeckten wir ein Schild „Wasserfall“ und sind gleich auf den Parkplatz eingebogen. Neben uns standen ein paar Motorradfreaks aus Deutschland. Ich habe sie gefragt wie weit es zu der Attraktion ist und sie „na ist schon ein Stück so ca. 500m“. Mit meiner guten Kondi schaffe ich das locker in 1,36min – dachte ich. Was die Bayern gesehen hatten, waren nur ein paar Stromschnellen. Leute 3h Marsch, hemdsärmlig in Sandalen, ohne Getränke und nicht gerade einfaches Terrain. Man war ich nachher platt. Trotz alledem war es sehr schön und wir fühlten uns in die sächsische Schweiz versetzt. Sind dann noch weiter zum Pass, unsere eigentliches Ziel gefahren, um unsere „Füsse zu vertreten“. Fantastische Aussicht genossen. Das reicht für heute, denn wir mussten uns zu Hause noch stylen, da wir in unserer Pension zu einem X Gänge Menü gehen wollten. Und dies war auch der krönende Abschluss des Tages. 8 Franzosen, zum Glück sprach eine junge Frau etwas deutsch und wir zwei. Es war so eine tolle Stimmung und herzliche Atmosphäre – lässt sich kaum beschreiben. Als Zwischenfazit – die Vorurteile, welche ich und viele andere Deutsche gegenüber den Franzosen haben stimmen absolut nicht
Wenn ich aber jeden Tag so essen würde (als Hauptgericht Wildschwein), dann könnte ich heimrollen. Meine gute Figur ist nun runiert. Am Ende standen auf meinem Platz auch 5 Gläser und eine Kaffeetasse (ja getrunken haben wir bis zum Abwinken). Dieser Tag wird uns lange in Erinnerung bleiben.

09.05.2012

Heute war ein relativ ruhiger Tag in Bezug auf Ereignisse. Mussten über 200km zum nächsten Quartier an der Westküste zurücklegen und da ist auf Korsika der Tag fast rum. Haben auf der Fahrt noch eine alte Stadt und eine uralte Steinbrücke besichtigt. Sind auch durch Propriano gekommen. Solltet ihr mal diese Stadt besuchen, so macht einen Bogen um das Krankenhaus. Der Friedhof ist da größer als die Stadt.
Auch die Landschaft im Calanche Gebirge an dieser Küste veranlasst uns zu der Lautäußerung „wow“. Unser Hotel liegt einen Steinwurf vom Hafen entfernt und mitten im touristischen Zentrum. Ich glaube in der Hauptsasion wird es hier laut. Haben abends noch eine Fischsuppe geschlürft in der kein Fisch war. Haben nicht mal eine Gräte endeckt. Auf den Bild seht ihr den Sonnenuntergang im Hafen.

Chambres d'hôtes Petralonga Salvini - 20137 PORTO VECCHIO

10.05.2012

Heute war endlich mal etwas Ruhe angesagt. Sind nur ca. 40km mit dem Auto gefahren. Unser Ziel war ein kleiner Sandstrand. Auf dem Weg dahin noch eine kleine Wanderung über eine fantastische Felsformation gemacht und danach mit dem KFZ direkt bis zum Strand getrudelt. Mensch war das heiß. Haben es ca. 1,5h ausgehalten mit Baden (wie immer Marion ganz und und ich bis zur Bauchnabelunterkante) und einem Imbiss. Die Vorsaison fetzt – kaum Menschen zu sehen. Im Anschluss zurück ins Hotel und ein Nickerchen gemacht. Hatte fast vergessen was das ist. Am Abend haben wir uns in einem Kutter zum Sonnenuntergang über das Meer kutschen lassen. War sehr schön, aber (und jetzt lacht Heike) es war sehr frischlich. Und wenn ich das sage, dann würden andere meinen richtig kühl. Haben auch 2 Nester von Seeadlern gesichtet. Die Horste sehen aus, als hätte jemand große Weidenkörbe mit Uhu Alleskleber auf die Felsen befestigt. Sonnenuntgangsaufnahmen sind vom Feinsten gewurden.

11.05.2012

Sind heute gegen 09:30 Uhr aufgebrochen zu unserem letztem Hotel auf Korsika in Algajola zu einem, der wärmsten Orte Korsikas. Wir sind wieder die fantastische Steilküstenstraße gefahren, welche sich an der Westküste zwischen Ajaccio und Calvi erstreckt. Es ist schon erstaunlich, wenn man um eine Steilkurve fährt und auf einmal grinst einen das Gesäß einer Kuh an, wo man denkt die steckt mit dem Kopf im Felsen. Ziegen rennen hier auch auf der Straße und Felsen frei rum. Marion hatte schon Angst, dass uns so ein Teil von oben bespringt. Meine Pfadfinderin hatte auch das Fangotal mit dem Fangofluss im Reiseführer entdeckt. Weiter unten werden vermutlich die Fangopackungen abgefüllt. Das Tal ist bekannt für seine Badestellen im Fluss und der sogenannten heißen Steine, auf welchen man alle Viere von sich strecken kann ohne Probleme mit den Hämorriden zu bekommen. Wasser war aber so etwas von kalt, da es direkt von den Bergen kommt, wo immer noch Schnee liegt.
Unser Hotel hat diesmal Meerblick und das nicht nur um die Ecke rum. Es sind nur ca. 3m bis in das Wasser. Haben noch ein gemütliches Grillerschen mit Wein und Bier am Strand mit Livemusik gemacht. Natürlich wieder Sonnenuntergang betrachtet.

12.05.2012

Heute sind wir mal Richtung Calvi rüber gedüst. Mussten erstmal schnell unser Auto waschen. Es war von jeder Menge Blütenstaub überlagert. Wie wir vor 2 Tagen erst erfahren hatten ist die Legion jetzt da stationiert.
Und wie wir an die Tanke ranfahren steht ein Trupp Legionäre dahinter und putzen sich schnell noch mal die Stiefel bevor sie in die Kaserne gegenüber einrücken. Ich habe 2 von denen hemdsärmlig gesehen – nö die fotografiere ich nicht. Ich hoffe das sie Marion nichts tun und schicke sie zu den Bildaufnahmen. Sie hat Paparazzi gespielt und etwas versteckt schnell 2 Bilder geschossen. Alles gut gegangen – ich lebe noch.
Weiter gehts zur Chapelle de Notre Dame de la Serra. Die hatte leider geschlossen. Aber der Ausblick, da verschlägt es einen den Atem. Dieses Teil steht auf einer Anhöhe und man hat Blick auf Festung und Hafen von Calvi. Von da aus weiter auf einer teilweise sehr schlechten (aber wieder die Aussicht wow) Küstenstraße Richtung Galeria (Kaufhof) und da abgezweigt zu einem sehr schönem Tal mit Fluß. DIe Landschaft ist auf Korsika durch den ständigen Wechsel zwischen Küste, Berge und Flüsse sehr beeindruckend.
Am Ende des Tages noch mal ins Meer gehüpft und Sonne getankt.
Muss jetzt meine Hosen waschen. Das Milchlamm zum Abendessen war so frisch das es auf meine Hose gehüpft war. Habe es als Rache vertilgt.

13.05.2012

Sonntag – Ruhetag

2h am Meer gesonnt und nachher abgemattet und in einem Park spazieren gegangen. Temperatursturz – es sind nur noch 21 Grad.

14.05.2012

Heute aufgewacht und mit Entsetzen festgestellt, dass für mich die Halbzeit erreicht ist.
Meine Mama hätte sich aber auch etwas Zeit lassen können mit meiner Geburt.
Marion hatte anlässlich meines Tages ein Spezialfrühstück im Hotel organisiert.
Mit Kerzen und Törtchen und so. War echt Klasse.
An Schlaf war letzte Nacht kaum zu denken. Es war ein starker Wellengang und diese Biester von Wellen klatschten gegen die Hotelmauer.
Wir hatten uns heute 3 Dörfchen und ein Kloster zur Besichtigung vorgenommen. Wir sind zuerst zum Kloster Corbara gemacht in welchen noch 5 Mönche leben. Leider ist da nur nachmittags eine Führung. Wie wir uns die Kirche anschauen, wandelt gerade ein Mönch durch die Hallen. Marion sofort hin und quatscht in im perfektem Deutsch an. Das versteht natürlich auf Korsika jeder – ist doch klar. Ich schon ein schmunzeln auf den Lippen und jetzt Kiefernstarre. Der Mönch antwortet ihr auf Deutsch. Wir waren beide überrascht. Er öffnete (codegeschützt) uns eine kleine Tür durch welche wir schlüpfen und den Innenhof besichtigen konnten.

Das schönste Dorf war St. Antonino, was von unten aussieht als hätte ein Adler auf dem Felsen seinen Horst errichtet.
Haben den schönen Abend in einem urigen Restaurant ausklingen lassen.

15.05.2012

Sind heute Morgen zur Fähre aufgebrochen. Da wir noch etwas Zeit hatten, schnell noch einen kleinen Rundgang in Bastia gemacht. Und ab zur Fähre und 1h Verspätung.
Sind gegen 20.30 Uhr in unserem Hotel angekommen und haben uns den anderen Gästen aus Deutschland, USA, Schweden und Rumänien an den langen Tisch gesetzt und eine gewaltigen Ziehung gemacht. Weiß- und Rotwein, Grappa und einen süßem Dessertwein und alles schön durcheinander.
Das Hotel ist eigentlich ein ganzes Dorf was dem Eigentümer gehört (außer Kirche und Schule).

16.05.2012 am Morgen noch eine Stadtbesichtigung in San Gimignano – das Manhattan der Toscana gemacht. Geile Stadt.
Nun ging es los Richtung Österreich und Leute mich laust ein Affe. Am Brenner Signalton im Auto – Frostgefahr, Temperatur 1 Grad, Schneetreiben, Sommerreifen und wir hemdsärmlig angezogen. Die da oben haben wohl nicht alle Latten am Zaun.
Sind aber gut im Hotel gelandet und gehen jetzt Essen.

Zusammenfassung oder Feedback wie die Leute sagen, welche dem deutschen nicht mehr mächtig sind.

Dies war mein erster Korsika Urlaub und für mich steht die Insel in Europa ganz oben.
Man kann hier schwimmen, klettern, paragleiten, kitesurfen, surfen, wandern, tauchen, schnorcheln, skifahren und selbst FKK ist hier möglich. Diese Vielfalt findet man woanders kaum. Außer Dschungeltouren ist hier fast alles möglich.
Korsika bietet eine raue, schroffe, abwechslungsreiche und sehr schöne Landschaft.
An den Küstengebieten sind Palmen, Zypressen und Eukalyptusbäume beheimatet und ab 1500m nichts mehr.
Die Küstenstraßen im Westen der Insel sind beeindruckend.
Wer nur Badeurlaub machen möchte, sollte lieber auf Grund des Preisniveaus nach Malle machen. Die relativen hohen Preise sind aber auch gut, da sie dafür sorgen, dass Sangria trinkende Mitmenschen hier fern bleiben. Korsika setzt voll auf den sanften Tourismus. Ohne Auto ist man hier aber total erschossen.
Im Mai waren noch relativ wenige Menschen unterwegs, was uns sehr entgegen kam.
Die Temperaturen in dieser Jahreszeit lagen bei 20-30 Grad. Die Wassertemperatur im Meer bei ca. 17 Grad und über die Temperaturen in den Wasserbecken der Flüsse, welche aus den Bergen gespeist werden möchte ich gar nicht reden (saukalt).
Sorry Tierschützer – haben ca. 1kg Eidechsen überfahren.

Hier noch ein paar Links von empfehlenswerten Unterkünften

—–> Korsika Süd/Ost
—–> Korsika Nord/Ost
——> Korsika West
—–> Toscana
—–> Florenz

 

2 Gedanken zu “2012 Korsika – wir sind reif für die Insel

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